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Sitz des mittelalterlichen Magistrats (Haus Auersperg)

Sitz des mittelalterlichen Magistrats (Haus Auersperg)

Im Zentrum von Lovran, auf dem St.-Georg-Platz neben dem Stadtturm, befindet sich das Schloss der Adelsfamilie Auersperg, deren Bauweise, Bauform und die bis heute erhaltenen Elemente damaliger Architektur auf seine Errichtung Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts hindeuten. Auf jeden Fall wird dieses Gebäude auch von J. W. Valvasor im Jahr 1689 erwähnt.

Mit seiner Lage im Zentrum der Stadt und von der Stadtmauer geschützt bot das Haus einen schönen Ausblick auf und Zugang zum Meer. Die Bauweise ist massiv und viereckig mit Innenhof, der bis heute komplett erhalten geblieben ist (Sanierungsarbeiten sind allerdings erforderlich). Die dicken Wände aus gemeißelten Steinblöcken schützen im Sommer vor der Hitze und im Winter vor der Kälte. Dank des gehobenen Eingangs war das Haus aus Verteidigungssicht auch in gewissem Maße gesichert, und aus der Loggia im zweiten Stockwerk konnte man rechtzeitig das Erscheinen von Feinden von der Meerseite aus erkennen. In ruhigen Zeiten konnte man auf den Treppen vor dem Hauseingang ausruhen, und die Loggia bietet heute noch einen besonders schönen Blick auf das Meer und die vorgelagerten Inseln.

Die Treppen sind aus größeren Steinblöcken gebaut, auf denen heute noch schwer lesbare Inschriften zu erkennen sind. In die Lünette oberhalb des Eingangsportals wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eine hölzerne Statue vom Hl. Georg dem Drachentöter aufgestellt. (Die Originalstatue wird heute in der kleinen Kirche des Hl. Johannes aufbewahrt; oberhalb des Portals befindet sich eine Replik.)

Die Familie Auersperg hat eine lange und interessante Geschichte. Bereits im 13. Jahrhundert war sie Eigentümerin diverser Schlösser, Burgen und Gutshöfe in Slowenien und im Gebiet Hrvatsko zagorje. Einige Familienmitglieder machten sich während der Kämpfe gegen die Türken besonders verdient. Im neuen Verteidigungssystem gegen die Türken (die sogenannte "Militärgrenze") organisierte Baron Herbert VIII. von Auersperg (1528–1575) als Kapitän von Senj und Befehlshaber der lokalen Militärgrenze Karawanen, die aus Istrien Getreide und sonstige Lebensmittel über den Berg Učka und Lovranska Draga zu den vor Anker liegenden Schiffen im Hafen von Lovran transportierten. Seine Nachfolger organisierten später auf die gleiche Weise den Handel, der ihnen einen großen Profit brachte.

Als die Familie Auersperg im Jahr 1701 die Grafschaft von Pazin an den österreichischen Kaiser verkaufte, war dieses Haus aus unerfindlichen Gründen vom Verkauf ausgeschlossen. In den darauffolgenden Jahren war hier der Stadtmagistrat ansässig. Dies lässt sich an den Wappen der Stadtoberhäupter auf der Vorderseite des Hauses erkennen. Zu dieser Zeit wurde der südliche Flügel angebaut.

Trivia

Es ist interessant, dass das Wappen der Familie Auersperg, das in seiner Mitte eine Nelke hat, auch heute teilweise zu erkennen ist – allerdings nicht an der Vorderseite des Hauses, sondern auf der sechsten Treppe vor dem Eingang in das Haus.